Zu den Ausläufern des Hengstbergs zählt auch der Schüsselstein, eine Granitfelsengruppe, die sich ungefähr 700 m unterhalb vom Kleinen
Hengstberg
Hengstberg
erhebt (570 m, N 50.11456, E 12.19087).
Auf dem oberen Felsen befinden sich zwei ovale, beckenförmige Vertiefungen mit den Ausmaßen 150 cm x 100 cm und 80 cm x 60 cm. Sie sind stellenweise bis zu 30 cm tief, zum Felsenrand hin sind sie nach außen offen. Beide "Schüsseln" sind durch eine etwa 10 cm dicke Wand getrennt. Es darf angenommen werden, dass es sich hier zunächst um natürliche Verwitterungsmulden im Granit gehandelt hat, wie man sie mehrfach im
FichtelgebirgeFichtelgebirge (z.B.
NußhardtNußhardt,
HabersteinHaberstein) vorfindet. Etwas östlich der Schüsseln befindet sich nochmals eine solche Auswitterung kleineren Ausmaßes von 40 cm x 40 cm.
Auffällig ist, dass die beiden Hauptschüsseln von Menschenhand "nachgearbeitet" wurden, was an den ziemlich glatten Innenwänden und am Beckenboden festzustellen ist. Waren es auch hier keltische
DruidenDruiden, die eine Kultstätte eingerichtet hatten? Der Volksmund jedenfalls nennt sie "Druidenschüsseln" und die Naturschutzbehörde hat sie als geschütztes
NaturdenkmalNaturdenkmal ausgewiesen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Stein in alten Hohenberger Gerichtsakten aus dem 17. Jahrhundert als "beym Bösen Stein im Selber Wald" aufgeführt wird und in einer Karte aus dem 19. Jahrhundert trägt eine Wiese in der Nähe des Schüsselsteins die Bezeichnung "Bösensteinwiese". Erst später muss er die Bezeichnung "Schüsselstein" erhalten haben.
Quelle: Dietmar Herrmann - Rund um den Hengstberg